Das war nichts für schwache Nerven: Beim Oberliga-Wettkampf am vergangenen Samstag in Mannheim-Neckarau fiel erst nach der letzten von insgesamt 60 Übungen die Entscheidung. Der TV Iffezheim sicherte sich in einem spannenden Duell den ersten Sieg dieser Runde und erreichte mit 157,25 : 156,55 Punkten ein hervorragendes Gesamtergebnis. Trainer Hans Pahl konnte daher mit der Leistung seiner Mannschaft (Carsten Kühn, Manuel Müller, Michael Leuchtner, Christian Schindler, Philippe Janod, Severin Fritz, Michael Lorenz und Patrick Hauns) an diesem Tag sehr zufrieden sein. 
Beim Bodenturnen hatten die Gastgeber mit 0,6 Punkten die Nase vorn. Der Mannheimer Frank Bauer (7,3) zeigte hier die beste Kür, auf Seiten der Gäste war Philippe Janod (7,05) am erfolgreichsten. Mit einer relativ neuen Tamplin-Bodenfläche waren optimale Voraussetzungen gegeben, was sich auf die Qualität der Vorführungen spürbar auswirkte. Die Iffezheimer gingen viel sicherer als in den letzten Wochen zu Werke, wodurch nun auch die schwierigen C-Teile gut funktionierten. Prompt erreichten sie ihr bisher bestes Saisonergebnis an diesem Gerät.
Das Seitpferd ging mit 0,35 Punkten Unterschied ganz knapp an die Gäste. Frank Bauer hatte mit 6,7 Punkten zwar erneut die beste Übung zu bieten, doch der TV Iffezheim leistete sich insgesamt weniger Fehler und zeigte damit die kompaktere Leistung. Obwohl Severin Fritz als einziger Iffezheimer vom Gerät absteigen musste, erzielte er mit einer 6,6 die höchste Wertung seiner Mannschaft.
"Herr der Ringe" war ohne Zweifel Michael Lorenz, der nach den vielen gescheiterten Versuchen der letzten Wochen nun endlich seine hochkarätige Übung durchturnte und damit eine bundesligareife Leistung präsentierte. Mit 8,1 Punkten markierte er gleichzeitig auch die Tageshöchstnote. Bei den Gastgebern war Frank Bauer (7,8) erneut der fleißigste Punktesammler. Den Gerätesieg sicherte sich schließlich der TVI mit einem Punkt Differenz.
Beim Sprung reichte unseren Turnern eine normale - aber solide - Vorstellung, um sich weitere 1,8 Punkte vom Gegner abzusetzen. Neckarau hatte zwar die höheren Ausgangswerte auf Lager, doch nur Maurice Lambrecht (7,15) brachte seinen Sprung einigermaßen sicher in den Stand. Philippe Janod erhielt für einen gebückten Tsukahara die Note 7,85 und war damit bester Turner an diesem Gerät.
Auch am Barren präsentierte der TV Neckarau die hochwertigeren Übungen, musste aber wegen einiger Fehler teilweise massive Abzüge hinnehmen. Dennoch verspielte der TVI durch eigene Patzer die Chance auf einen Gerätesieg und musste den Gastgebern mit 0,1 Punkten Unterschied ganz knapp den Vortritt lassen. Die höchste Wertung erreichte hier Nikolai Brosch (6,75) vor Severin Fritz (6,5). 
Mit einem 2,45-Punkte-Vorsprung begann der TV Iffezheim den Vergleich am Reck und war sich dabei durchaus bewusst, dass der TV Neckarau wegen der höheren Schwierigkeitsgrade in dieser Disziplin überlegen sein würde. Daher war in erster Linie Schadensbegrenzung angesagt. Erwartungsgemäß schrumpfte der bequeme Vorteil stetig dahin und als Patrick Hauns eine recht unsauber geturnte Kür ablieferte (Note 5,75) schien die Sache zu Gunsten der Gastgeber gelaufen zu sein. Anschließend ging Nikolai Brosch als letzter Akteur dieses Tages ans Gerät, doch die mit vielen schwierigen Teilen gespickte Übung (Ausgangswert 8,0 !) misslang ihm total. Seine relativ niedrige Wertung (5,7) bedeutete für die Gäste schließlich den hauchdünnen Gesamtsieg in einem überaus spannenden Wettkampf. 
Zusätzliche Aufregung verursachte dabei der Neckarauer Trainer, der gleichzeitig als Heimkampfrichter fungierte und sich bei den Wertungen immer wieder in langwierige Diskussionen mit dem Oberkampfrichter verstrickte. Unser Kampfrichter Daniel Gess hatte daher einen schweren Stand, doch er meisterte seine Aufgabe hervorragend. 
Die Einzelwertung gewann Frank Bauer (40,85) vor Severin Fritz (40,15), der seine Rückenverletzung mittlerweile auskuriert hat und erstmals in dieser Saison an allen sechs Geräten am Start war - eine wirklich prächtige Leistung. Patrick Hauns wurde mit 38,3 Punkten Dritter.
Nächsten Samstag geht's  nach Überlingen zum Top-Favoriten "TG Hegau-Bodensee". Wer mitfahren möchte sollte sich mit den Turnern in Verbindung setzen, um Fahrgemeinschaften zu organisieren. Eventuell ist im Vereinsbus noch der eine oder andere Platz frei.