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Ratssitzung 12. Mai 2014
Zum letzten Mal und ganz tief griff der Rat für die Sanierung der Haupt- und Realschule in die Gemeindeschatulle und vergab Aufträge im Gesamtwert von knapp über einer Million Euros.
Der größte Brocken ging mit 236.651,73 Euro an die ortsansässige Firma dreier, die mit der Lieferung und Montage von Einbaumöbeln beauftragt wurde. Der Auftrag umfasse die komplette Erneuerung der vorhandenen Einbauschränke, erläuterte Architekt Manfred Merkel auf Nachfrage von Hubert Schneider, und darüber hinaus unter anderem die in allen Zimmern vorhandenen Mediensäulen. Die Firma dreier erhielt ebenfalls den Zuschlag für die Lieferung von Schulmöbeln ( 58.565,61 €).
Die Elektroarbeiten wurden an die alteingesessene Firma Weber für 162.805,10 € vergeben. Die Innentüren werden von der Iffezheimer Firma BMFS Peter Merkel für 132.182,82 € geliefert. Die Lieferung umfasst die Erneuerung der Stahlzargen und den Austausch der Oberlichter gegen solche mit feuerhemmenden Glas. Merkel erhielt auch den Auftrag zur Lieferung einer Faltwand (58.874,44 €).
Die Trockenbauarbeiten gingen mit einer Auftragssumme von 85.651,74 € an die hiesige Firma Leuchtner. Die Malerarbeiten wurden für 66.657,55 €an die Firma Götzmann aus dem Murgtal vergeben. 58.597,98 € wird die Verdunkelungsanlage kosten, welche die Firma Bohnert aus Baden-Baden liefert.
Die Vergrößerung des Musiksaales schlägt mit 52.467,77 € zu Buche. Sie wird von der Wintersdorfer Firma Klumpp übernommen. Wie der Architekt ausführte, wird der Musiksaal um 3,50 Meter über den vorhandenen Kellerabgang hinaus erweitert. Man könne sich dies als eine Art Wintergarten vorstellen, erläuterte der Planer bildhaft.
Die Firma WIVO aus Achern wurde für 42.015,79 € mit den Sanitärarbeiten beauftragt. Sie erhielt auch den Zuschlag für die Heizungsarbeiten (27.295,21 €), da sie bei beiden Gewerken die einzige Bieterin war. Die Sanitärarbeiten umfassen die Behinderten gerechte Umgestaltung der Toiletten in den Obergeschossen und den Austausch der Waschbecken in den Klassenzimmern.
Die am Ort niedergelassene Firma Oesterle liefert und verlegt die neuen Böden zum Preis von 29.396,57 €. Die Firma Leppert aus dem Spargeldorf wurde für 20.742,18 € mit den Abbruch- und Rohbauarbeiten beauftragt. Die Schlosserarbeiten gingen letztendlich für 16.376,78 € an die Firma MEW Metallbau aus Ortenberg.
Im Anschluß an die einstimmig verlaufene Auftragsvergabe ging Architekt Merkel auf die Kostensituation ein. Insgesamt werde der Neubau mit 3,108 Millionen Euro zu Buche schlagen. Davon habe die Gemeinde noch etwa 384 000 € zu zahlen. Die Sanierung des Altbaus werde sich auf 1,365 Millionen Euro summieren, wobei etwa 435 000 € bereits beglichen seien, da das Dach schon saniert und Brandschutzarbeiten bereits geleistet seien. Insgesamt würden 4,981 Millionen Euro in die Schule investiert werden. Die Kostenschätzung nach DIN hatte vor eineinhalb Jahren bei 4,7 Millionen gelegen. Merkel begründete die Kostensteigerung mit einigen unvorhergesehenen Arbeiten, wie die Verlegung eines Abwasserrohres und der Tatsache, daß die Baubetriebe aktuell ausgelastet seien: „Es gibt derzeit keine Sonderangebote!“ Nach jetzigem Stand fehlen im Haushalt 70 000 € für die Baumaßnahmen, erläuterte Kämmerer Joachim Falk.
In den Pfingstferien werde mit Vorarbeiten begonnen und auch vereinzelte Wände abgerissen, skizzierte der Architekt den Bauzeitenplan, damit in den Sommerferien alle technischen Maßnahmen erledigt werden können. Die Herbstferien werden für die letzten Malerarbeiten genutzt. Im Dezember sei die große Einweihungsfeier geplant, ergänzte Bürgermeister Peter Werler. Hans-Jörg Oesterle (CDU) schloss den Tagesordnungspunkt mit einem großen Lob an den Architekten, in dem er seine großartige Zufriedenheit darüber zum Ausdruck brachte, daß Kosten und Zeiten im Rahmen bleiben werden.
Jugendhaus
Die Leiterin des Jugendhauses, Annette Lange, informierte die Räte über den aktuellen Stand der kommunalen Jugendarbeit. Lange ging zunächst auf die Angebote der Einrichtung ein. Die regelmäßigen offenen Treffen würden von durchschnittlich 17 Jugendlichen wahrgenommen. In den Treffs hätten die Jugendlichen Gelegenheit ihre Freundschaften zu pflegen und sich über Alltagserlebnisse auszutauschen. Gegenüber dem letzten Jahr habe sich dabei die Altersstruktur der Hauptklientel von 16-18 Jahren auf 13-15 Jahren gesenkt.
Die vom Jugendhaus angebotenen Projekte seien an der Lebenswelt der Jugendlichen ausgerichtet und für geschlossene Gruppen gedacht. Als Höhepunkte hob Lange neben den Tanz- und Kochworkshops die Carrerabahn hervor. Beim Aufbau der Bahn hätten die Jugendlichen Verantwortung übernommen und technisches Wissen erworben oder weitergegeben. Fünf Tage habe das Kinomobil des Landes in Iffezheim Station gemacht und die kreativen Teenager legten eigenverantwortlich den Weg vom Skizzenblock zur Leinwand zurück. Der Besuch der Seniorinnen des Frauentreffs sei ein voller Erfolg gewesen.
Großen Raum nehme die Beratung ein. Die Heranwachsenden kämen mit ihren Sorgen und Nöten in ihre Sprechstunde. Ihre Beratung sei lösungsorientiert. Hierbei arbeite sie mit dem Jugendamt, der Jugendhilfe, der psychologischen Beratungsstelle und auch dem Verein Feuervogel zusammen. Viel Unterstützung hätten die Schüler nach dem Unfalltod eines Klassenkameraden gebraucht. Hierbei habe sich die enge Zusammenarbeit mit der Haupt-und Realschule und dem Schulsozialarbeiter als sehr hilfreich erwiesen. Auch die Dorfgemeinschaft sei eingesprungen: Nachbarn hätten für die trauernden Kinder Mittagessen gekocht.
Höhepunkte des Ferienprogramms 2013 seien das Sommerkino in Zusammenarbeit mit der Iffothek und der Ausflug in den Europapark gewesen. Für das kommende Jahr sei die Erweiterung der Carrerabahn, ein Trickfilmworshop, eine Fahrradwerkstatt und parallel zum großen Fußballereignis eine Koch-WM geplant. In Zusammenarbeit mit der Schule und dem Sozialarbeiter seien Maßnahmen zur Gewalt -und Suchtprävention und in der Sexualpädagogik geplant.
Harald Schäfer (SPD) kritisierte in der Aussprache, daß die Jugendlichen nicht für die anstehenden Kommunalwahlen sensibilisert worden seien. Hubert Schneider (CDU) schloss sich dieser Kritik an. Auf seine Nachfrage nach auswärtigen Besuchern erläuterte Lange, daß sich das Publikum des Jugendhauses aus den Schülern der Iffezheimer Schulen zusammen setze. Berthold Leuchtner (CDU) wollte wissen, ob sich aus der Arbeit mit den Jugendlichen konkrete Problemstellungen oder Trends abzeichnen ließen auf welche die Gemeinde reagieren müsse. Dies verneinte Annette Lange. Der Drogenkonsum sei zwar ein Problem, er weite sich aber nicht aus. Bedenklich seien die diskriminierenden Videoclips. Hier sei man mit der Zusammenarbeit der Eltern und der Jugendhilfe auf einem guten Weg. Das Jugendhaus unterbreite Angebote und betreibe keine aufsuchende Jugendarbeit, beantwortete Annette Lange die Frage von Manfred Weber (FWG) nach Streetworking.
Sonstiges
Unter Verschiedenes beantragte Berthold Leuchtner im Namen der CDU-Fraktion, daß sich der Rat in der übernächsten Sitzung mit der Realisierung einer sicheren Querung des Rheins mit dem Rad befasse. In einer Resolution sollen die Behörden und Ministerien aufgefordert werden, schnellstmöglich einen sicheren Übergang zu schaffen und offen zu legen, was dessen Realisierung verhindere.
Harald Schäfer kritisierte, daß kurz vor der Pensionierung des Wassermeisters die Neubesetzung dessen Stelle noch nicht geregelt sei. Bürgermeister Peter Werler entgegnete, daß derzeit Angebote bei anderen Versorgungsunternehmen eingeholt würden, das Iffezheimer Wasserwerk zu betreiben. Die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Nachfolge würden als Vergleich aufbereitet und dem Rat zur Entscheidung unterbreitet werden. In Iffezheim werde auch nach Weggang des Wassermeisters das Wasser weiter fließen, denn es gäbe Mitarbeiter im Bauhof, die dessen Aufgabe übernehmen könnten.
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