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's lidd
z'frii!
Es war
um 1910. In aller Frühe weckte die Frau des Meßmers Nikolaus
Schäfer ihre Buben Konrad und Alois zum 5.00 Uhr-Betglockenläuten.
Schlaftrunken
gingen die beiden zur Kirche, hängten sich an die Glockenseile vor
dem Haupteingang der Kirche und begannen zu läuten. Plötzlich
sahen sie eine weiße Gestalt mit fliegendem Gewand die
große Treppe heraufkeuchen und wären vor Schreck fast davongerannt.
Der Geist sprach sie mit menschlicher Stimme an: „Buëwe, Buëwe,
halde, here uff z'lidde, 's isch erscht drei, 's isch no nit Zitt zum Lidde!“
So die Mutter der beiden, die im Nachthemd zur Kirche gerannt war um zu
verhindern, daß der Ort zu früh geweckt wurde. Es sollen an
diesem Morgen viele Bauern kurz nach 3.00 Uhr im Stall gestanden haben
um ihre Tiere zu füttern. (16) |
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